http://www.geschichte-leichlingen.de/api.php?action=feedcontributions&user=KlausAdams&feedformat=atomGeschichte Leichlingen - Benutzerbeiträge [de]2024-03-28T20:45:42ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.26.2http://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Hermann_Pollmann_sen.&diff=2618Hermann Pollmann sen.2018-08-28T17:22:24Z<p>KlausAdams: Pollmann sen stammt aus Reppinghausen bei Berg.Neustadt, nicht Neustadt i,W.</p>
<hr />
<div>'''Hermann Pollmann (Senior)''', 1656 bis 1678 Pastor in Leichlingen<br />
<br />
Johann Scheibler aus Lennep, Bergischer Inspektor ernannte in Übereinstimmung mit dem Gemeindevorstand von Leichlingen Hermann Pollmann aus Reppinghausen bei Marienheide zum neuen Pastor. Studiert hat Pollmann in Gießen (immatrikuliert am 29. Nov. 1653) (1) <br />
<br />
Um hier einmal Pollmanns Worte zu benutzen: im 17. JHtd klang das so:<br />
<br />
"Nachdem ich Hermanus Poelmann auf Vorschlag des Herrn M. Joannis Scheibler, zeitlichen Pastors zu Lennep und Jülich und Bergischer inspectorii, mit einhelliger Stimm von der Gemeinde Leichlingen nach Absterben Johannis Wilhelmi Becceri, in die 25 Jahr daselbst gewesener treuer Seelsorger, zum Pastor berufen, habe ich bei dem Prälaten zu Deutz als collator die Collation [[http://de.wikipedia.org/wiki/Kollationsrecht]] gesucht." (2)<br />
<br />
Die Zustimmung zur Amtseinführung durch das Kloster Deutz war immer noch erforderlich. Drei Mal hat Pollmann dort vorgesprochen, und erst beim dritten Mal am 20. Sept. 1656 wurde er gegen Zahlung von 23 Reichsthalern (davon 13 RT Schmiergeld an den Prälaten) immatrikuliert.<br />
<br />
Im Kirchenbuch trug er ein: "...das erste Mal bei Einnehmung des ordentlichen Berufs an dem Tage nach Sexagesimae 1656, aber wegen großer Geldforderung mich nicht dazu bequemen sollen und für diesmal nicht begehrt und weggereiset, auch mich nicht ordinieren lassen. Bei meiner Wiederkunft danach in der Osterwoche sie wieder gesucht, weil aber der Herr Prälat an der Geldsumme ganz wenig oder gar nicht fallen wollen lassen, wieder abgereiset, bis endlich im April dieselbe erhalten, da ihm die Gemeinde deswegen gegeben 23 Rchtlr,, davon 10 fürs Kloster und die übrigen für ihn, welches doch also geschehen, dass ich und die Anwesenden dagegen solemniter protestirt, es geschehe dies nicht aus Schuldigkeit, sondern aus unserm guten Gefallen...die nicht gebunden sein sollten so viel dieserhalb zu geben. Denen zur Nachricht habe dies hierin ins Kirchenbuch setzen wollen. So geschehen im Jahre 1656, den 20. September." (2)<br />
<br />
Pollmanns Sohn und Nachfolger schrieb ins Kirchenbuch: "Anno 1678, den 19. September, hat mein Vater das letzte Kind in seiner großen Krankheit getauft: Johann dem Schneider auf der Heiden." Kurz danach ist er wohl verstorben.<br />
<br />
Nach dem Tode des Pastors wurde die Pfarrei fast drei Jahre lang von den Hilfsgeistlichen Albert Veltgen und Peter Johann Garenfeld verwaltet. Die Gemeinde wartete so lange auf die Beendigung des Studiums des Sohnes ihres Pfarrers. (2) <br />
<br />
<br />
Quellen<br />
----<br />
(1) Oberhessischer Geschichtsverein, Gießen 1890, Bd. II, S. 19<br />
<br />
(2) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch, Bd. II, S. 40</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Unterschmitte&diff=2609Unterschmitte2017-06-13T10:09:11Z<p>KlausAdams: kleine historische Ergänzung</p>
<hr />
<div>'''Alter Siedlungsname wohl nach einer Schmiede an der Sandstrasse, ehemals Lehnshof der Abtei Deutz<br />
'''<br />
<br><br />
Im Mittelalter wurde diese kommunale (gemeindeeigene) Straße "Sandstraße" genannt. Sie führte von der Gemeindegrenze Opladens, wo sie noch immer diesen Namen trägt, über "Trompete" und "Adler" zur Stadtgrenze Solingens. <br />
<br />
[[Datei:Am Adler 1909.jpg]]<br />
<br />
Blick in die Unterschmitte 1909, rechts das Gasthaus "Schwarzer Adler" Am Adler. Postkarte : Sammlung Dirk Cremer<br />
<br />
[[Datei:Unterschmitte 7.jpg]]<br />
<br />
Foto Andreas Neumann.<br />
<br />
[[Datei:StA Leichlingen BA-6-00043.jpg]]<br />
<br />
Verlegung der neuen Wasserleitung, SW-Postkarte 1953, Foto: Photo Herforth Leichlingen, aus: Stadtarchiv Leichlingen, Bildarchiv BA-B6-43.<br />
<br />
[[Datei:StA Leichlingen BA-6-00044.jpg]]<br />
<br />
Verlegung der neuen Wasserleitung, SW-Postkarte 1953, Foto: Photo Herforth Leichlingen, aus: Stadtarchiv Leichlingen, Bildarchiv BA-B6-44.<br />
<br />
[[Datei:StA Leichlingen BA-1-00092.jpg]]<br />
<br />
Verkaufsstelle u. Trinkhalle Karl Steffens, ca. 1960, aus: Stadtarchiv Leichlingen, Bildarchiv BA-B1-92.<br />
<br />
[[Datei:192 Luftbild Unterschmitte.jpg]]<br />
<br />
Luftbild aus den 1960er Jahren. Foto Dirk Cremer.<br />
<br />
[[Datei:Unterschmitte 23.jpg]]<br />
<br />
Unterschmitte 23 Bild : Neumann<br />
<br />
[[Datei:StA Leichlingen BA-1-00093.jpg]]<br />
<br />
Bäckerei Vorberg, ohne Datum, aus: Stadtarchiv Leichlingen, Bildarchiv BA-B1-93.</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Opladener_Stra%C3%9Fe&diff=2608Opladener Straße2017-06-13T08:32:50Z<p>KlausAdams: um historische Straßenbezeichnungen ergänzt</p>
<hr />
<div>Vor 500 Jahren gehörte die heutige '''Opladener Straße''' zu den wenigen sogenannten "Kommunalwegen" der Gemeinde. Damals hieß sie '''Reusrather Kommunalweg''' und führte von der Wupperbrücke im Zentrum über "Stoß" und "Trompete" zur Gemeindegrenze Reusrath. Dort mündete sie in die heutige B 8, die Köln mit Düsseldorf verbindet.<br><br />
Von 1904 - 1960 trug dann das Teilstück der "Brückenstraße" von "Peschecke" bis zur Eisenbahnlinie den Namen '''Opladener Straße'''.<br><br />
1960, nach dem Bau der dortigen Eisenbahnunterführung, wurde zunächst das Teilstück von der Eisenbahnlinie bis zur "Trompete" in '''Opladener Straße''' umbenannt, zuvor hieß diese Straße "Zweieichen" (nicht zu verwechseln mit "An den Zwei Eichen"), heute noch leicht erkennbar an den Hausnummern, die rechts mit der Nummer 2 für die damalige Leitex beginnen, links mit Nr. 1 usw. für die zu dieser Zeit gebauten Belegschaftswohnungen der Firma Geller/Leitex. <br />
<br> <br />
Heute benennt die Straßenbezeichnung '''Opladener Straße''' die Strecke vom Kreisverkehr in Büscherhöven bis zur "Trompete".<br><br />
<br />
[[Datei:12 00064 Am Goldberg + Hochhaus 1965.jpg]]<br />
<br />
Opladener Straße 1965. Foto Stadtarchiv Leichlingen<br />
<br />
[[Datei:Neue Bahnbrucke ca1965.jpg]]<br />
<br />
Neue Bahnbrücke 1965. Foto Stadtarchiv Leichlingen.<br />
<br />
[[Datei:018 Opladenerstr.jpg]]<br />
<br />
In den 1970er Jahren. Foto Minte.</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=1300/1301&diff=26071300/13012016-12-22T16:31:23Z<p>KlausAdams: Die Seite wurde neu angelegt: „ == 1300/1301 == Ein Heinrich, auch genannt "Flecke von Meiswinkel" überträgt den Raderhof an den Grafen Wilhelm von Berg. Der Raderhof ist somit die…“</p>
<hr />
<div><br />
== 1300/1301 ==<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ein Heinrich, auch genannt "Flecke von Meiswinkel" überträgt den [[Raderhof]] an den Grafen Wilhelm von Berg. Der Raderhof ist somit die älteste bekannte Hofstatt in Witzhelden.<br />
<br />
<br><br />
Auch eine Hofschaft "Roedenbach" wird genannt, deren Lage heute nicht mehr bekannt ist.</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Wuppergeschichten&diff=2606Wuppergeschichten2016-12-22T16:20:37Z<p>KlausAdams: Raderhof eingefügt</p>
<hr />
<div>'''Hier sollten wir in chronologischer Reihenfolge lustige und traurige Begebenheiten rund um die Wupper zusammenfassen<br />
'''<br />
<br><br />
<br><br />
----<br />
'''"[[1953]]"''' (In die Wupper gefallen und gerettet)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[1952]]"''' (In die Wupper gefallen und ertrunken)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[1950]]"''' (Das Pappelwäldchen am Wallgraben)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[6. August 1871]]"''' (Die Friedenslinde auf dem Marktplatz)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[1655]]"''' (Pastor in der Wupper ertrunken)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[März 1588]]"''' (spanische Soldaten plündern)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[um 1500]]"''' (Fischereirechte im Mittelalter)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[um 1400]]"''' (Die Jungfrauen vom Heribertsborn)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[1300/1301]]"''' (erste urkundliche Erwähnung des Raderhofes, Witzhelden)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[um 1300]]"''' (Die Erdmännlein vom Ilsenholl)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[1198]]"''' (Burg Nesselrode)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[1189 n. Chr.]]"''' (St. Nikolaus als Todesbote)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[1133]]"''' (Amt Miselohe, Umzug der Grafen von Berg von Altenberg nach Neuen Berge)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[31. Juli 1106]]"''' (Adolf I. von Berg verstirbt)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[um 1090]]"''' (Adolf II. von Berg geboren)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[um 1045]]"''' (Adolf I. von Berg geboren)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[um 970]]"''' (Die Heiligen von Leichlingen)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[7. bis 10. Jahrhundert]]"''' (Die erste Kirche)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[5. Jahrhundert]]"''' (Franken)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[7. Jahrhundert v. Chr.]]"''' (Kelten, Urnengräber)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----<br />
'''"[[Prähistorische Zeit]]"''' (Funde aus der Stein- und Bronzezeit)<br />
<br><br />
<br><br />
<br />
----</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2605Scheuerhof2016-04-12T16:25:31Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhoff" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehnten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
[[Datei:BA-1-00253.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-253. Rückseitiger Eintrag: "Scheuerhof. Franzens Haus. Früherer Besitzer Friedrich Wilhelm Flügel, Vater von Albert Flügel, Lebensmittelgeschäft im Dorf…"<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 1.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br><br />
<br><br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des '''Pitter zum Bern''' ehelichte 1691 den '''Jacob Becker''' (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
[[Datei:BA-1-00254.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-254<br><br />
<br><br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager '''Friedrich Adams''', Halfmann auf dem Hof Zu Eichen, wurde der Scheuerhof letztendlich im Jahr 1776 von '''Peter Flügel''' übernommen. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' aber wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br />
<br><br />
[[Datei:BA-8-00002.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof zu Leichlingen, Klemens Siebeneichler, 1953. Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B8-2.<br> Abgedruckt in: Fritz Hinrichs: Leichlinger Heimatbuch, Teil I (1953), S. 77.<br />
<br><br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
1832 bestand das Gut aus 2 Wohnhäusern und 3 landwirtschaftlichen Gebäuden, 15 Personen lebten hier. (4)<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br><br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 3.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 4.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 5.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 6.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 7.jpg]]<br><br />
Garage/Stallungen 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, 2016, Blick aus Richtung Feuerwache auf die Hofanlage<br><br />
Foto: Klaus Adams<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br><br />
(4) von Viehbahn, Statistik u. Topographie d. Regbz. Düsseldorf 1836<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Um_970&diff=2604Um 9702016-04-12T10:24:19Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Die Heiligen von Leichlingen ==<br />
<br />
Um 970 n. Chr. fand man der Sage nach in Leitetingen (Leichlingen) an der Wupper einen ausgehöhlten Stein, in dem sich die Reliquien der fünf Heiligen Vitus, Cornelius, Cyprianus, Chrysantus und der Barbara befanden. (1) <br />
In Zwergen und Elfenkreisen erzählte man, dass diese Heiligen sich dort vor ihrem Tod versteckt gehalten hätten.<br />
<br />
Adolf von Hövel, der Vogt von Deutz (2), hörte von diesem Fund und informierte umgehend den Erzbischof Gero [https://de.wikipedia.org/wiki/Gero_von_K%C3%B6ln].<br />
Gero machte sich mit dem Mönchen Sanderad nach Leichlingen auf, um die Reliquien zu bergen und an dieser Stelle nach einem geeigneten Platz für ein Kloster Ausschau zu halten (3).<br />
<br />
Leichlingen schien der richtige Ort zu sein, doch beim überraschenden Besuch von zwei Gesandten des Kaisers Otto I. [https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(HRR)] starb einer der Herren beim abendlichen Festmahl: ein schlechtes Vorzeichen! Die dunklen Wälder und die für den Kölner Bischof falsche Rheinseite haben dann den Ausschlag für eine Klostergründung an einem anderen Ort gegeben.<br />
<br />
Gero verließ Leichlingen wieder und entschied sich stattdessen für Mönchengladbach als Ort für ein neues Kloster. Am 12. Juli 974 wurde so das dortige Benediktiner-Kloster gegründet und die Geschichte vom Reliquienfund kurzerhand nach dort verlegt...<br />
<br />
Zum ersten Abt des Klosters St. Vitus wurde Sanderad ernannt. <br />
Doch wer waren die fünf Heiligen, deren Gebeine man in Leichlingen fand?<br />
<br />
'''St. Vitus oder Veith'''<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Veit_(Heiliger)]<br />
[https://www.heiligenlexikon.de/BiographienV/Vitus_Veit.htm]<br />
<br />
'''St. Cornelius'''<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Cornelius_(Papst)]<br />
[https://www.heiligenlexikon.de/BiographienC/Cornelius.htm]<br />
<br />
'''St. Cyprianus'''<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Cyprian_von_Karthago]<br />
[https://www.heiligenlexikon.de/BiographienC/Cyprian_von_Karthago.htm]<br />
<br />
'''St. Chrysantus'''<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Chrysanthus_(Heiliger)]<br />
[https://www.heiligenlexikon.de/BiographienC/Chrysanthius_Daria.html]<br />
<br />
'''Sta. Barbara'''<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_von_Nikomedien]<br />
[https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Barbara.htm]<br />
<br />
----<br />
<br />
Quellen:<br><br />
(1) Thomas R. P. Mielke, Colonia<br><br />
(2) Adolf war der Großvater des Adolf I., Grafe von Berg<br><br />
(3) Historisch belegte erste Erwähnung des Ortes Leichlingen<br><br />
[3, 5, 7, 9, 11] Wikipedia<br><br />
[4, 6, 8, 10, 12] Heiligenlexikon</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2603Scheuerhof2016-04-12T07:48:20Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhoff" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehnten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
[[Datei:BA-1-00253.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-253. Rückseitiger Eintrag: "Scheuerhof. Franzens Haus. Früherer Besitzer Friedrich Wilhelm Flügel, Vater von Albert Flügel, Lebensmittelgeschäft im Dorf…"<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 1.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br><br />
<br><br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des '''Pitter zum Bern''' ehelichte 1691 den '''Jacob Becker''' (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
[[Datei:BA-1-00254.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-254<br><br />
<br><br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager '''Friedrich Adams''', Halfmann auf dem Hof Zu Eichen, wurde der Scheuerhof letztendlich im Jahr 1776 von '''Peter Flügel''' übernommen. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' aber wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br />
<br><br />
[[Datei:BA-8-00002.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof zu Leichlingen, Klemens Siebeneichler, 1953. Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B8-2.<br> Abgedruckt in: Fritz Hinrichs: Leichlinger Heimatbuch, Teil I (1953), S. 77.<br />
<br><br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br><br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 3.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 4.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 5.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 6.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 7.jpg]]<br><br />
Garage/Stallungen 2016<br><br />
Foto: Heinz Blaha<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, 2016, Blick aus Richtung Feuerwache auf die Hofanlage<br><br />
Foto: Klaus Adams<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Roderhof&diff=2602Roderhof2016-04-12T07:42:18Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div>'''Roderhof''', Klostergut <br />
<br />
Ähnlich wie der [[Büscherhof]] war auch der Roderhof ein Klostergut der Abtei Deutz. Seine Lage "auf dem Berg" deutet darauf hin, dass er später entstanden ist nach Rodung der Wälder. Dem Abt in Deutz reichten wohl die vom Büscherhof gelieferten Waren nicht.<br />
<br />
In der Nähe des Hofes wurde zwar eine Axt aus der Steinzeit (5.000 v. Chr.) gefunden, dies lässt aber keine Rückschlüsse auf eine frühere Besiedlung zu. Ein Jäger kann sie auch verloren haben.<br />
<br />
Erstmals benannt ist der Hof im Jahr 1303, damals noch unter dem Namen "Hof Röttgen". Zu diesem Zeitpunkt muss der Hof aber bereits einige Jahre im Klosterbesitz gewesen sein, wie Abt Werner anlässlich eines Streites mit der Leichlinger Ritter- und Bürgerschaft versicherte.<br />
<br />
[[Datei:Roderhof.jpg]]<br />
<br />
Auch der Roderhof war, wie ein Pachtbrief von 1395 berichtet, an einen "Heinen von der Wippen" verpachtet. Wilhelm, Herzog von Jülich und Berg, bescheinigte sogar die Steuerfreiheit des Hofes.<br />
<br />
1529 finden wir eine Witwe Juten als Pächterin, ihr folgte ihr Sohn Dietrich. Der Pachtvertrag mit diesem sah den Bau eines neuen Wohnhauses vor, zu bauen "auf des Klosters Kost und Lohn".<br />
<br />
Wichtiger Erwerbszweig inmitten der Wälder war die Schweinezucht. Ein Pachtbrief schreibt vor, "die Eicheln, die in und außerhalb des Hofes fallen, sollen je zur Hälfte dem Grundherrn und dem Pächter für die Mast der Schweine zustehen. Die Tiere, auf die das Kloster ein Anrecht hat, werden mit den Schweinen des Pächters gemeinsam in die Eichelsaat getrieben, und jedes Jahr vier Tiere für die Klosterküche ausgelost."<br />
<br />
Auch das Brennmaterial für das Kloster in Deutz lässt der Abt aus Leichlingen liefern. Der Roderhof hatte jährlich 12 Sack Holzkohle und "einige Viertel" Buchen- und Birkenholz nach Köln zu liefern, zusätzlich 4 Quart Butter, 204 Eier, zwei gute alte Käse und "einen Mertens Butterweck".<br />
<br />
Von 1619 bis 1630 war ein Clemens auf dem Rahde und seine Ehefrau Drütgen Pächter des Roderhofs, 1746 sind Peter Koch und Christine Buscher genannt. In deren Pachtbrief wird ein Erbbusch "die Birken" genannt, heute [[Roderbirken]].<br />
<br />
Zwei Weiher zur Fischzucht gehörten ebenfalls zum Hof. (1*)<br />
<br />
Im Jahr 1832 zählte man im Roderhof ein Wohnhaus und 3 gewerbliche Gebäude, es lebten 14 Personen auf dem Hof. (2*)<br />
<br />
Nach der Besetzung des Rheinlandes durch Napoleon wurde auch der Roderhof verstaatlicht und 1809 an den Wuppertaler Kaufmann Wülfing verkauft. Von den 265 Morgen Hofbesitz entfielen 182 Morgen auf Wald, welcher von den Erben an die LVA veräußert wurde. Heute ist dieser Wald unter dem Namen [[Roderbirken]] bekannt. (1*)<br />
<br />
Der Hof selbst fungierte weiter als Landwirschaftsbetrieb mit eigener Gärtnerei. Er war ein Bestandteil und im Eigentum der Klinik Roderbirken. Landwirtschaftliche Erzeugnisse wurden in der Heilstätte/Klinik Roderbirken verarbeitet. Die LVA hat, wahrscheinlich aus Kostengründen, den Landwirtschaftsbetrieb, und damit den ganzen Roderhof, in den 70-er Jahren des 20. Jhds. verpachtet an den Landwirt Hans Städtgen aus Leichlingen-Oberschmitte. Hans Städtgen hat den Betrieb später von der LVA gekauft und sein Sohn Rainer bewirtschaftet ihn heute. Neben der Milchwirtschaft installierte Städtgen als zweites Standbein eine Biogasanlage. Im November 2006 wurde die zukunftsträchtige Anlage an Betrieb genommen. (3*)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Quellen<br />
----<br />
(1*) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch, Bd. I, S. 73<br />
<br />
(2*) von Viehbahn, Statistik u. Topographie d. Regbz. Düsseldorf, 1836<br />
<br />
(3*) Info: Heinz Blaha</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Gottlieb_Friedrich_Ueberweg&diff=2601Gottlieb Friedrich Ueberweg2016-04-12T07:39:40Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div>'''Gottlieb Friedrich Ueberweg''', 1824 bis 1826 Pastor in Leichlingen<br />
<br />
Geboren wurde Ueberweg am 19. August 1797 in Wesel und studierte ab 1815 an der Universität Halle. 18 Monate lang war er am neuen Priesterseminar Wittenberg tätig, bevor er Priester von Gehmen/Wittenberg wurde.<br />
<br />
Am 8. Dezember 1824 wurde auf Vorschlag der Regierung Gottlieb Friedrich Ueberweg einstimmig von der Gemeinde zum neuen Pastor in Leichlingen gewählt.<br />
Kurz nach Amtsantritt heiratete er Helene Boeddinghaus (*24.10.1799 in Lüttringhausen) und noch im gleichen Jahr wurde der gemeinsame Sohn [[Friedrich Ueberweg]] (Philosoph, 1826 - 1871) geboren.<br />
<br />
Bereits am 9. Februar 1826 verstarb der Pfarrer an Scharlach, erst 29 Jahre alt. (1)<br />
<br />
[[Datei:Ueberweg Grabstein.jpg]] <br />
<br />
Grabstein an der ev. Kirche (Foto: Wolfgang Müller)<br />
<br />
<br />
[[Datei:Ueberweg Gedenktafel.jpg]] <br />
<br />
Gedenktafel auf der Grabstele (Foto: Wolfgang Müller)<br />
<br />
<br />
Galeriefotos: Heinz Blaha<br />
<br />
<gallery><br />
Datei:GFUeberweg1.jpg|Gedenktafel der Ehefrau auf der Grabstele<br />
Datei:GFUeberweg2.jpg|Gedenktafel der Gemeinde auf der Grabstele<br />
Datei:GFUeberweg3.jpg|Gedenktafel des Pflegekreises auf der Grabstele<br />
Datei:GFUeberweg4.jpg|Gedenktafel der Freunde auf der Grabstele<br />
Datei:GFUeberweg5.jpg|Scan aus dem Buch "Die Kirche im Dorf" <br />
</gallery><br />
<br />
<br />
'''Quellen'''<br />
----<br />
(1) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. II, S. 45</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2600Scheuerhof2016-03-15T18:02:02Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhoff" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehnten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
[[Datei:BA-1-00253.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-253. Rückseitiger Eintrag: "Scheuerhof. Franzens Haus. Früherer Besitzer Friedrich Wilhelm Flügel, Vater von Albert Flügel, Lebensmittelgeschäft im Dorf…"<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 1.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br><br />
<br><br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des '''Pitter zum Bern''' ehelichte 1691 den '''Jacob Becker''' (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
[[Datei:BA-1-00254.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-254<br><br />
<br><br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager '''Friedrich Adams''', Halfmann auf dem Hof Zu Eichen, wurde der Scheuerhof letztendlich im Jahr 1776 von '''Peter Flügel''' übernommen. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' aber wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br />
<br><br />
[[Datei:BA-8-00002.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof zu Leichlingen, Klemens Siebeneichler, 1953. Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B8-2.<br> Abgedruckt in: Fritz Hinrichs: Leichlinger Heimatbuch, Teil I (1953), S. 77.<br />
<br><br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br><br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 3.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 4.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 5.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 6.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 7.jpg]]<br><br />
Garage/Stallungen 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, 2016, Blick aus Richtung Feuerwache auf die Hofanlage<br><br />
Foto: Klaus Adams<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2599Scheuerhof2016-03-15T17:57:15Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhoff" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehnten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
[[Datei:BA-1-00253.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-253. Rückseitiger Eintrag: "Scheuerhof. Franzens Haus. Früherer Besitzer Friedrich Wilhelm Flügel, Vater von Albert Flügel, Lebensmittelgeschäft im Dorf…"<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 1.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des '''Pitter zum Bern''' ehelichte 1691 den '''Jacob Becker''' (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
[[Datei:BA-1-00254.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-254<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager '''Friedrich Adams''', Halfmann auf dem Hof Zu Eichen, wurde der Scheuerhof letztendlich im Jahr 1776 von '''Peter Flügel''' übernommen. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' aber wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br />
<br><br />
[[Datei:BA-8-00002.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof zu Leichlingen, Klemens Siebeneichler, 1953. Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B8-2.<br> Abgedruckt in: Fritz Hinrichs: Leichlinger Heimatbuch, Teil I (1953), S. 77.<br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 3.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 4.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 5.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 6.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 7.jpg]]<br><br />
Garage/Stallungen 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, 2016, Blick von der Feuerwache<br><br />
Foto: Klaus Adams<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2598Scheuerhof2016-03-15T17:50:35Z<p>KlausAdams: /* Der "Schüerhoff" */Fotos eingestellt</p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhoff" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehnten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
[[Datei:BA-1-00253.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-253. Rückseitiger Eintrag: "Scheuerhof. Franzens Haus. Früherer Besitzer Friedrich Wilhelm Flügel, Vater von Albert Flügel, Lebensmittelgeschäft im Dorf…"<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 1.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des '''Pitter zum Bern''' ehelichte 1691 den '''Jacob Becker''' (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
[[Datei:BA-1-00254.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-254<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager '''Friedrich Adams''', Halfmann auf dem Hof Zu Eichen, übernahm 1776 '''Peter Flügel''' den Scheuerhof. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br />
<br><br />
[[Datei:BA-8-00002.jpg]]<br><br />
Der Scheuerhof zu Leichlingen, Klemens Siebeneichler, 1953. Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B8-2.<br> Abgedruckt in: Fritz Hinrichs: Leichlinger Heimatbuch, Teil I (1953), S. 77.<br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 3.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 4.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 5.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 6.jpg]]<br><br />
Haupthaus 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 7.jpg]]<br><br />
Garage/Stallungen 2016<br><br />
Foto: Otto Behrens<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, 2016, Blick von der Feuerwache<br><br />
Foto: Klaus Adams<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:2016-Scheuerhof_7.jpg&diff=2597Datei:2016-Scheuerhof 7.jpg2016-03-15T17:24:31Z<p>KlausAdams: Scheuerhof, März 2016, Garage<br>
Foto: Otto Behrens</p>
<hr />
<div>Scheuerhof, März 2016, Garage<br><br />
Foto: Otto Behrens</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:2016-Scheuerhof_6.jpg&diff=2596Datei:2016-Scheuerhof 6.jpg2016-03-15T17:23:27Z<p>KlausAdams: Scheuerhof, März 2016, Haupthaus<br>
Foto: Otto Behrens</p>
<hr />
<div>Scheuerhof, März 2016, Haupthaus<br><br />
Foto: Otto Behrens</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:2016-Scheuerhof_5.jpg&diff=2595Datei:2016-Scheuerhof 5.jpg2016-03-15T17:22:48Z<p>KlausAdams: Scheuerhof, März 2016, Haupthaus<br>
Foto: Otto Behrens</p>
<hr />
<div>Scheuerhof, März 2016, Haupthaus<br><br />
Foto: Otto Behrens</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:2016-Scheuerhof_4.jpg&diff=2594Datei:2016-Scheuerhof 4.jpg2016-03-15T17:21:56Z<p>KlausAdams: Scheuerhof, März 2016, Haupthaus<br>
Foto: Otto Behrens</p>
<hr />
<div>Scheuerhof, März 2016, Haupthaus<br><br />
Foto: Otto Behrens</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:2016-Scheuerhof_3.jpg&diff=2593Datei:2016-Scheuerhof 3.jpg2016-03-15T17:20:59Z<p>KlausAdams: Scheuerhof, März 2016, Haupthaus<br>
Foto: Otto Behrens</p>
<hr />
<div>Scheuerhof, März 2016, Haupthaus<br><br />
Foto: Otto Behrens</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:BA-8-00002.jpg&diff=2592Datei:BA-8-00002.jpg2016-03-15T17:14:59Z<p>KlausAdams: BA-8-00002.jpg
Der Scheuerhof zu Leichlingen, Klemens Siebeneichler, 1953. Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B8-2. Abgedruckt in: Fritz Hinrichs: Leichlinger Heimatbuch, Teil I (1953), S. 77.</p>
<hr />
<div>BA-8-00002.jpg<br />
Der Scheuerhof zu Leichlingen, Klemens Siebeneichler, 1953. Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B8-2. Abgedruckt in: Fritz Hinrichs: Leichlinger Heimatbuch, Teil I (1953), S. 77.</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:BA-1-00254.jpg&diff=2591Datei:BA-1-00254.jpg2016-03-15T17:13:42Z<p>KlausAdams: BA-1-00254.jpg
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-254.</p>
<hr />
<div>BA-1-00254.jpg<br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-254.</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:BA-1-00253.jpg&diff=2590Datei:BA-1-00253.jpg2016-03-15T17:11:20Z<p>KlausAdams: BA-1-00253.jpg
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-253. Rückseitiger Eintrag: "Scheuerhof. Franzens Haus. Früherer Besitzer Friedrich Wilhelm Flügel, Vater von Albert Flügel, Lebensmittelgeschäft im Dorf…"</p>
<hr />
<div>BA-1-00253.jpg<br />
Der Scheuerhof um 1900, Stadtarchiv Leichlingen: Bildsammlung, Sign. BA-B1-253. Rückseitiger Eintrag: "Scheuerhof. Franzens Haus. Früherer Besitzer Friedrich Wilhelm Flügel, Vater von Albert Flügel, Lebensmittelgeschäft im Dorf…"</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2589Scheuerhof2016-03-14T09:31:46Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhoff" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehnten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 1.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des '''Pitter zum Bern''' ehelichte 1691 den '''Jacob Becker''' (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 '''Peter Flügel''' den Scheuerhof. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
[[Datei:Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, 2016, Blick von der Feuerwache<br><br />
Foto: Klaus Adams<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2588Scheuerhof2016-03-14T09:30:07Z<p>KlausAdams: /* Der "Schüerhoff" */</p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhoff" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehnten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 1.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 '''Peter Flügel''' den Scheuerhof. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
[[Datei:Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, 2016, Blick von der Feuerwache<br><br />
Foto: Klaus Adams<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2587Scheuerhof2016-03-13T18:28:53Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhoff" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 1.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 '''Peter Flügel''' den Scheuerhof. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
[[Datei:Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, 2016, Blick von der Feuerwache<br><br />
Foto: Klaus Adams<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2586Scheuerhof2016-03-13T12:38:51Z<p>KlausAdams: /* Der "Schüerhof" */</p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhof" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
[[Datei:Scheuerhof 1.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 '''Peter Flügel''' den Scheuerhof. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
[[Datei:Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, 2016, Blick von der Feuerwache<br><br />
Foto: Klaus Adams<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:Scheuerhof_2.jpg&diff=2585Datei:Scheuerhof 2.jpg2016-03-13T12:33:42Z<p>KlausAdams: Scheuerhof, Ansicht von der Feuerwehr aus
Foto aus März 2016
Klaus Adams</p>
<hr />
<div>Scheuerhof, Ansicht von der Feuerwehr aus<br />
Foto aus März 2016<br />
Klaus Adams</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:Scheuerhof_1.jpg&diff=2584Datei:Scheuerhof 1.jpg2016-03-13T12:31:16Z<p>KlausAdams: Scheuerhof, Gruppe aus dem 18. Jhdt.
Foto: Klaus Adams
Aufnahme März 2016</p>
<hr />
<div>Scheuerhof, Gruppe aus dem 18. Jhdt.<br />
Foto: Klaus Adams<br />
Aufnahme März 2016</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2583Scheuerhof2016-03-13T12:12:31Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhof" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
<br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 '''Peter Flügel''' den Scheuerhof. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
<br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2582Scheuerhof2016-03-13T11:56:31Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhof" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
[[Datei:Beispiel.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 '''Peter Flügel''' den Scheuerhof. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
<br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2581Scheuerhof2016-03-13T11:54:30Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhof" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
[[Datei:2016-Scheuerhof 2.jpg]]<br><br />
Scheuerhof, Gebäudegruppe aus dem 18. Jhdt.<br><br />
Foto: Klaus Adams<br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 '''Peter Flügel''' den Scheuerhof. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
<br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:2016-Scheuerhof_2.jpg&diff=2580Datei:2016-Scheuerhof 2.jpg2016-03-13T10:59:20Z<p>KlausAdams: Scheuerhof, März 2016
Blick auf die Gebäude von um 1735
Foto: Klaus Adams</p>
<hr />
<div>Scheuerhof, März 2016<br />
Blick auf die Gebäude von um 1735<br />
Foto: Klaus Adams</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:2016-Scheuerhof_1.jpg&diff=2579Datei:2016-Scheuerhof 1.jpg2016-03-13T10:53:39Z<p>KlausAdams: Scheuerhof im März 2016,
Blickrichtung Feuerwehr Friedrichshöhe
Foto: Klaus Adams</p>
<hr />
<div>Scheuerhof im März 2016, <br />
Blickrichtung Feuerwehr Friedrichshöhe<br />
Foto: Klaus Adams</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2578Scheuerhof2016-03-12T15:37:27Z<p>KlausAdams: /* Der "Schüerhof" */</p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhof" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen '''Wolfgang Wilhelm''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen '''Heinrich Momm'''.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 '''Henrich''', der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger '''Johann Nesselrath''' und dem Rentmeister '''Bernhard Schultgen''', dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim '''Jacob Weltersbach''' mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen '''Pitter zum Bern''' als Halfmann, der mit seiner Frau '''Maria Cölters''' (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat '''Mathias Sandt''', über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters '''Lenardin Dallmann''' überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein '''Heinrich Braches''' (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn '''Johann Wilhelm Braches''' (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter '''Johann Wilhelm Braches''' errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von '''Henrich B.''', der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 '''Peter Flügel''' den Scheuerhof. '''Johann Heinrich Wilhelm Braches''' selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie '''Flügel''' den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
<br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2577Scheuerhof2016-03-12T15:28:22Z<p>KlausAdams: /* Der Scheuerhof */</p>
<hr />
<div><br />
== Der "Schüerhof" ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" war ein Entgelt für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen Heinrich Momm.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 Henrich, der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger Johann Nesselrath und dem Rentmeister Bernhard Schultgen, dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim Jacob Weltersbach mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen Pitter zum Bern als Halfmann, der mit seiner Frau Maria Cölters (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat Mathias Sandt, über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters Lenardin Dallmann überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein Heinrich Braches (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn Johann Wilhelm Braches (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn Johann Heinrich Wilhelm Braches (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter Johann Wilhelm Braches errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von Henrich B., der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 Peter Flügel den Scheuerhof. Johann Heinrich Wilhelm Braches selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie Flügel den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
<br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2576Scheuerhof2016-03-11T10:24:24Z<p>KlausAdams: /* Der Scheuerhof */</p>
<hr />
<div><br />
== Der Scheuerhof ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" ist ein Entgeld für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm[https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen Heinrich Momm.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 Henrich, der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger Johann Nesselrath und dem Rentmeister Bernhard Schultgen, dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim Jacob Weltersbach mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen Pitter zum Bern als Halfmann, der mit seiner Frau Maria Cölters (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kammerrat Mathias Sandt, über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Witwe des Kölner Stimmmeisters Lenardin Dallmann überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als nächster Pächter ist ein Heinrich Braches (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn Johann Wilhelm Braches (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 weiter und übergab es dann an seinen Sohn Johann Heinrich Wilhelm Braches (*1737 - +1781).<br><br />
Am 19. August 1757 wurde dann ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
a) Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
b) Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
c) Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
d) Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
e) Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
f) Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem "unstraflichen" Stand unterhalten werden<br><br />
<br><br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter Johann Wilhelm Braches errichtet, also um 1750, und nicht wie von ''Fritz Hinrichs'' erwähnt um 1770 von Henrich B., der bereits 1737 starb.<br> <br />
Seinem Enkel brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 Peter Flügel den Scheuerhof. Johann Heinrich Wilhelm Braches selbst wurde 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br><br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen.<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt seien, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig ließe. Es folgte eine ellenlange Mängelliste(3).<br><br />
Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Familie Flügel den Scheuerhof gekauft und ihn fast 200 Jahre bewirtschaftet.<br> <br />
<br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
(2) Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2575Scheuerhof2016-03-11T10:01:39Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Der Scheuerhof ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" ist ein Entgeld für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm[https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen Heinrich Momm.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 Henrich, der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger Johann Nesselrath und dem Rentmeister Bernhard Schultgen, dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim Jacob Weltersbach mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen Pitter zum Bern als Halfmann, der mit seiner Frau Maria Cölters (wahrscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kamerrat Mathias Sandt, über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Wittwe des Kölner Stimmeisters Lenardin Dallmann überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als neuer Pächter ist Heinrich Braches (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn Johann Wilhelm Braches (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 und übergab es dann an seinen Sohn Johann Heinrich Wilhelm Braches (*1737 - +1781).<br><br />
Mit dem 19. August 1757 wurde ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem unstraflichen Stand unterhalten werden<br><br />
<br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter Johann Wilhelm Braches errichtet, also um 1750. Der von ''Hinrichs'' erwähnte Henrich B. starb bereits 1737.<br> Seinem Sohn brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 Peter Flügel den Scheuerhof. Braches selbst wird 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen,<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt waren, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig lässt.(3)<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 2.,3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2574Scheuerhof2016-03-10T17:56:58Z<p>KlausAdams: /* Der Scheuerhof */</p>
<hr />
<div><br />
== Der Scheuerhof ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" ist ein Entgeld für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm[https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen Heinrich Momm.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 Henrich, der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger Johann Nesselrath und dem Rentmeister Bernhard Schultgen, dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim Jacob Weltersbach mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen Pitter zum Bern als Halfmann, der mit seiner Frau Maria Cölters (warscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuer Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kamerrat Mathias Sandt, über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Wittwe des Kölner Stimmeisters Lenardin Dallmann überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als neuer Pächter ist Heinrich Braches (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn Johann Wilhelm Braches (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 und übergab es dann an seinen Sohn Johann Heinrich Wilhelm Braches (*1737 - +1781).<br><br />
Mit dem 19. August 1757 wurde ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem unstraflichen Stand unterhalten werden<br><br />
<br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter Johann Wilhelm Braches errichtet, also um 1750. Der von ''Hinrichs'' erwähnte Henrich B. starb bereits 1737.<br> Seinem Sohn brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 Peter Flügel den Scheuerhof. Braches selbst wird 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen,<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt waren, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig lässt.(3)<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 2.,3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Updates&diff=2573Updates2016-03-10T17:53:52Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div>update 10.03.2016 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[Scheuerhof]]''' (Kameralgut) in '''[[Leichlingen]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
update 29.02.2016 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[Johann Wilhelm Thamerus]]''' (Pfarrer in Witzhelden) in '''[[Personen]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
update 25.02.2016 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[Um 970]]''' (Die Heiligen von Leichlingen) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 21.02.2016 - Gunter Widmer<br />
System-Update und Backup durchgeführt.<br />
<br />
System läuft nun auf:<br />
<br />
<table class="wikitable plainlinks" id="sv-software"><tr><br />
<th>Software</th><br />
<th>Version</th><br />
</tr><br />
<tr><br />
<td>MediaWiki</td><br />
<td dir="ltr">1.26.2</td><br />
</tr><br />
<tr><br />
<td>PHP</td><br />
<td dir="ltr">5.6.15 (cgi-fcgi)</td><br />
</tr><br />
<tr><br />
<td>MySQL</td><br />
<td dir="ltr">5.1.73-log</td><br />
</tr><br />
<tr><br />
<td>ICU</td><br />
<td dir="ltr">4.4.1</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
<br />
update 19.11.2015 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[März 1588]]''' (spanische Soldaten plündern Leichlingen) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 16.04.2015 - M.Kiesewalter<br />
<br />
Neue Sonderseiten unter '''[[Der zweite Weltkrieg in Leichlingen]]'''<br />
<br />
----<br />
<br />
update 18.02.2015 - M.Kiesewalter<br />
<br />
Neue Straßen : '''[[Fähr]]''' , '''[[Nesselrath (Schloss)]]'''<br />
<br />
Neue Bilder in den Straßen : '''[[Uferstraße]]''' , '''[[Gartenstraße]]''' , '''[[Nesselrath]]'''<br />
<br />
Neue Sonderseiten : '''[[Eicherhof]]''' , '''[[Leysiefen (Burgruine)]]''' , '''[[Leichlinger Obstmarkt]]''' , '''[[Luftschiffe in Leichlingen]]''' , '''[[Rüdenstein]]''' , '''[[Feuer Haus Fähr]]''' , '''[[Hochwasser Fähr]]'''<br />
<br />
Insgesamt 80 neue Bilder<br />
<br />
----<br />
<br />
update 11.02.2015 - M.Kiesewalter<br />
<br />
Neue Seite - '''[[Haus Vorst]]''' mit 50 Bildern.<br />
<br />
----<br />
<br />
update 25.01.2015 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[Prähistorische Zeit]]''' (Funde aus der Stein- und Bronzezeit) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
'''[[1189 n. Chr.]]''' (St. Nikolaus als Todesbote) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
update 23.01.2015 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[7. Jahrhundert v. Chr.]]''' (Urnengräber) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
'''[[7. bis 10. Jahrhundert]]''' (Die erste Kirche) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
update 15.01.2015 - Klaus Adams<br />
<br />
'''Die Frauen vom Heribertsborn von Fritz Hinrichs ''' in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 30.12.2014 - Gunter Widmer<br />
<br />
Themenseite '''[[Fernsehturm]]''' erstellt, mit Aufnahmen "Tag der offenen Tür" - Quelle der Aufnahmen: Axel Schneppenheim<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 16.10.2014 - Gunter Widmer<br />
<br />
2 neue Aufnahmen in '''[[Burscheiderstraße]]''' aus dem Jahr 1988 sowie<br />
1 neue Aufnahme L294 Straßenbau von U. Gosebrink hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 05.09.2014 - Michael Kiesewalter<br />
<br />
12 neue Postkarten in '''[[Diepental]]'''<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 10. bis 26. Mai 2014<br />
<br />
[[Kirchen]], [[Die evangelische Kirche Leichlingen]], Pfarrer in Leichlingen (Texte), [[Wuppergeschichten]], [[Personen]]<br />
<br />
--[[Benutzer:KlausAdams|KlausAdams]] ([[Benutzer Diskussion:KlausAdams|Diskussion]]) 15:48, 20. Mai 2014 (CEST) <br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 30.01.2014<br />
<br />
Großes Update in '''[[Roderbirken]]''' (25 neue Bilder)<br />
<br />
und neue Sonderseite '''[[Müller Wipperfürth]]''' mit 40 Bildern.<br />
<br />
Michael Kiesewalter<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 22/23.01.2014<br />
<br />
neue Seiten: '''[[Sportplatz Witzhelden]]''' , '''[[Sendeanlagen Witzhelden]]''' , '''[[Übersichten]]''' , '''[[Krähwinkel]]'''<br />
<br /><br />
neue Bilder: '''[[Solinger Straße]]''' , '''[[Hauptstraße]]'''<br /><br />
diverse kleinere Änderungen<br />
--[[Benutzer:Gunter|Gunter]] ([[Benutzer Diskussion:Gunter|Diskussion]]) 09:41, 23. Jan. 2014 (CET)<br />
<br />
<br />
<br />
Update 21/22.01.2014<br />
<br />
System läuft nun auf:<br />
<br />
Software Version<br />
MediaWiki 1.22.1<br />
PHP 5.4.24 (cgi-fcgi)<br />
MySQL 5.1.73-log<br />
(nach "kleineren" Problemen bei der Umstellung....)<br />
<br />
<br />
Update 02.06.2013<br />
<br />
Neue Straßen : '''[[Dierath]]''' , '''[[Metzholz]]''' , '''[[Am Schulbusch]]''' , '''[[Oskar Erbslöh Straße]]''' , '''[[Am Hüpplingsgraben]]''' , '''[[Am Murbach]]''' , '''[[Hans Karl Rodenkirchen Weg]]''' , '''[[Kurze Straße]]''' , '''[[Heinrich Gier Straße]]''' .<br />
<br />
Neue Bilder in den Straßen : '''[[Landrat Trimborn Straße]]''' , '''[[Marktstraße]]''' , '''[[Brückenstraße]]''' , '''[[Am Markt / Marktplatz]]''' , '''[[Hauptstraße]]''' , '''[[Leichlinger Sandberge]]''' .<br />
<br />
Neue Sonderseite : '''[[Feuer Hauptstraße Witzhelden 1982 (Lauterjung)]]''' .<br />
<br />
Neue Video`s in den Straßen : '''[[Oskar Erbslöh Straße]]''' , '''[[Neukirchener Straße]]''' , '''[[In der Meffert]]''' , '''[[Gartenstraße]]''' , '''[[Balken]]''' , '''[[Am Murbach]]''' , '''[[Hans Karl Rodenkirchen Weg]]''' , '''[[Heinrich Gier Straße]]''' , '''[[Am Schulbusch]]''' , '''[[Brunnenstraße]]''' , '''[[Am Hüpplingsgraben]]''' , '''[[Kurze Straße]]''' .<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 30.05.2013<br />
<br />
System läuft nun auf:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Software !! Version<br />
|-<br />
| MediaWiki || 1.21.0rc5<br />
|-<br />
| PHP || 5.4.15 (cgi-fcgi)<br />
|-<br />
| MySQL || 5.1.67-log<br />
|}<br />
<br />
--[[Benutzer:Gunter|Gunter]] ([[Benutzer Diskussion:Gunter|Diskussion]]) 14:01, 30. Mai 2013 (CEST)<br />
<br />
<br />
Update 30.12.2012<br />
<br />
Bilder in den '''[[Themenseiten]]''' zum Pavillion am '''[[Busbahnhof]]'''<br />
<br />
--[[Benutzer:Gunter|Gunter]] ([[Benutzer Diskussion:Gunter|Diskussion]]) 14:18, 30. Dez. 2012 (CET)<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 21.12.2012<br />
<br />
Neue Straßen : '''[[Am Förstchens Busch]]''' , '''[[Förstchen]]''' , '''[[Hüschelrath]]''' , '''[[Staderhof]]''' , '''[[Im Tiergarten]]''' , '''[[Landrat Trimborn Straße]]'''<br />
<br />
Neue Bilder in den Straßen : '''[[Am Adler]]''' , '''[[Bechlenberg]]''' , '''[[Fasanenstraße]]''' , '''[[Hochstraße]]''' , '''[[Johannisberg]]''' , '''[[In der Meffert]]''' , '''[[Pastorat]]''' , '''[[Roßlenbruch]]''' , '''[[Unterschmitte]]'''<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 27.11.2012 <br />
<br />
Der Umzug auf den neuen Server ist abgeschlossen und wir sind wieder im vollen Umfang Online !<br />
<br />
Ein Update gibt es gleich auch noch :<br />
<br />
Neue Straßen : '''[[Am Block]]''' , '''[[Bergerhof]]''' , '''[[Ziegwebersberg]]'''.<br />
<br />
Neue Bilder in den Straßen : '''[[Hasensprung]]''' , '''[[Marktstraße]]''' , '''[[Kirchstraße]]''' , '''[[Johannisberg]]''' , '''[[Montanusstraße]]''' , '''[[Hochstraße]]'''<br />
<br />
Neue Sonderseite : '''[[Großbrand evangelisches Gemeindezentrum 1975]]'''<br />
<br />
Sonderseite '''[[Platthaus]]''' erstellt<br />
<br />
----<br />
<br />
Updates vom 26.11.2012:<br />
<br />
[[Grundschule Witzhelden]] neu angelegt,<br />
<br />
[[Solinger Straße]] überarbeitet,<br />
<br />
[[Schulweg]] überarbeitet.<br />
<br />
Jede Menge "kleinere" Änderungen an diversen Seiten.<br />
--[[Benutzer:Gunter|Gunter]] ([[Benutzer Diskussion:Gunter|Diskussion]]) 06:50, 27. Nov. 2012 (CET)<br />
<br />
Derzeit laden wir alle Bilder auf den neuen Server. Stand liegt bei ca. 95%<br />
<br />
Updates werden in kürze folgen. (Bitte um Geduld)</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2572Scheuerhof2016-03-10T17:50:06Z<p>KlausAdams: /* Der Scheuerhof */</p>
<hr />
<div><br />
== Der Scheuerhof ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" ist ein Entgeld für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm[https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen Heinrich Momm.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 Henrich, der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger Johann Nesselrath und dem Rentmeister Bernhard Schultgen, dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim Jacob Weltersbach mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen Pitter zum Bern als Halfmann, der mit seiner Frau Maria Cölters (warscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuen Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kamerrat Mathias Sandt, über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Wittwe des Kölner Stimmeisters Lenardin Dallmann überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als neuer Pächter ist Heinrich Braches (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn Johann Wilhelm Braches (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 und übergab es dann an seinen Sohn Johann Heinrich Wilhelm Braches (*1737 - +1781).<br><br />
Mit dem 19. August 1757 wurde ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem unstraflichen Stand unterhalten werden<br><br />
<br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter Johann Wilhelm Braches errichtet, also um 1750. Der von ''Hinrichs'' erwähnte Henrich B. starb bereits 1737.<br> Seinem Sohn brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 Peter Flügel den Scheuerhof. Braches selbst wird 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Pächter eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen,<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt waren, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig lässt.(3)<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 2.,3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Scheuerhof&diff=2571Scheuerhof2016-03-10T17:48:26Z<p>KlausAdams: Neuanlage; Scheuerhof</p>
<hr />
<div><br />
== Der Scheuerhof ==<br />
<br />
Dieses alte Gehöft liegt von Leichlingen kommend rechts kurz hinter der Feuerwache Friedrichshöhe, vor Metzholz. Der Hof war ein ehemaliges Kameralgut, es befand sich also im Besitz des Landesfürsten, der dort eine Scheune (Scheuer) errichten liess, in der die Bauern aus der Umgebung den "Rottzehten" abzuliefern hatten.<br />
<br><br />
Der "Rottzehnte" ist ein Entgeld für gerodetes Land, das ja den Grafen von Berg nicht mehr zur Verfügung stand.<br><br />
<br />
Er wurde in Natura erhoben und brachte dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm[https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Wilhelm_(Pfalz-Neuburg)] anscheinend nicht genug Zinserträge, um seine aufwändige Lebensweise zu finanzieren.<br><br />
Also verpfändete er den Hof samt dem Rottzehnten für 2800 Taler an einen Heinrich Momm.(1)<br><br />
<br />
Für diesen Herrn war das ganze nur ein Geldgeschäft, denn er verpachtete den Hof an einen "Halfmann", einen Landwirt, der einen Teil seiner Erträge an den Grundbesitzer abführen musste.<br><br />
<br />
Viele dieser Hofinhaber sind urkundlich belegt: so bezeugt am 5. Juni 1626 Henrich, der Sohn des Halfmannes vor dem Dinger Johann Nesselrath und dem Rentmeister Bernhard Schultgen, dass der Scheuerhofhalfmann seit über 27 Jahren sein Korn beim Jacob Weltersbach mahlen lässt: ''"Henrich Scheuerhalffens sohn sagt, er gedencke da sie uber 27 jharen daselbst in der Weltersbach bei Jacob gemhalen und seie innen guet gerech geschehen."''(2)<br><br />
<br />
Ab 1670 finden wir einen Pitter zum Bern als Halfmann, der mit seiner Frau Maria Cölters (warscheinlich vom Bechlenberg) das Gut bewirtschaftet hat. Neuen Pfandbriefinhaber war seit 1675 Kamerrat Mathias Sandt, über dessen Tochter das Wertpapier 1678 an die Wittwe des Kölner Stimmeisters Lenardin Dallmann überging.<br><br />
<br />
Die Änderung der Besitzverhältnisse hatte keinen Einfluss auf die Pachtverträge: Margaretha, die Tochter des Pitter zum Bern ehelichte 1691 den Jacob Becker (*1664 - +1733), und der übernahm den Hof gleich mit.<br><br />
<br />
Als neuer Pächter ist Heinrich Braches (*1675 - *1737) bekannt, er übernahm den Hof 1718 bis zu seinem Tod. Sein Sohn Johann Wilhelm Braches (*1700 - +1761) führte das Gut bis 1757 und übergab es dann an seinen Sohn Johann Heinrich Wilhelm Braches (*1737 - +1781).<br><br />
Mit dem 19. August 1757 wurde ein neuer Pachtvertrag geschlossen:<br><br />
Die Pachtsumme betrug 322 Reichstaler, 80 Albus<br><br />
Die Pacht wurde am 1. Mai 1758 angetreten und endete 1782.<br><br />
Der vom Vorgänger gegebene Erbschilling von 645 Reichstalern mußte vor dem Antritt der Hofpacht in bar hinterlegt werden<br><br />
Meliorationskosten[https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration] werden von der Hofkammer übernommen<br><br />
Die Kaution beträgt eine Jahrespacht<br><br />
Die Pachtjahre beginnen mit der Wintersaat und gehen mit der Sommersaat aus<br><br />
"Geheuchter und Länderey" mußten in einem unstraflichen Stand unterhalten werden<br><br />
<br />
Die heutigen alten Gebäude wurden zum grössten Teil unter Johann Wilhelm Braches errichtet, also um 1750. Der von ''Hinrichs'' erwähnte Henrich B. starb bereits 1737.<br> Seinem Sohn brachte der Hof kein Glück: nach einem Rechtsstreit mit seinem Schwager übernahm 1776 Peter Flügel den Scheuerhof. Braches selbst wird 1781 im Murbachtal erschlagen aufgefunden.<br />
<br><br />
<br />
In der Zeit der Französischen Revolutionskriege[https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Koalitionskrieg#Feldzug_von_1795] 1795 bis 1798 erlebte Leichlingen und auch der Hof schwere Zeiten. Allein 1798 musste der Hof eine Kontribution in Höhe von 637 Reichstalern, 37 Albus und 12 Stüber zahlen,<br><br />
Im Jahr 1805 wurde das Gut von der Kellnerei Burg besichtigt, mit dem Ergebnis, dass zwar die Ländereien gepflegt waren, der Zustand der Gebäude jedoch zu wünschen übrig lässt.(3)<br> <br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
(1., 2.,3.) Fritz Hinrichs, Leichlinger Heimatbuch Bd. I, S. 78, Leichlingen 1953<br><br />
[1, 2, 3] Wikipedia<br><br />
Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte, Leichlingen 2009<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden, Leichlingen 2006<br></div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Leichlingen&diff=2570Leichlingen2016-03-10T15:00:09Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div>A<br />
<br />
[[Alte Holzer Straße]]<br />
<br />
[[Altenhof]]<br />
<br />
[[Am Adler]]<br />
<br />
[[Am Bahnhof]]<br />
<br />
[[Am Block]]<br />
<br />
[[Am Büscherhof]]<br />
<br />
[[Am Förstchens Busch]]<br />
<br />
[[Am Goldberg]]<br />
<br />
[[Am Hammer]]<br />
<br />
[[Am Heidchen]]<br />
<br />
[[Am Hüpplingsgraben]]<br />
<br />
[[Am Kloster]]<br />
<br />
[[Am Murbach]]<br />
<br />
[[Am Schraffenberg]]<br />
<br />
[[Am Schulbusch]]<br />
<br />
[[Am Staderhof]]<br />
<br />
[[Am Stadtpark]]<br />
<br />
[[Am Wallgraben]]<br />
<br />
[[An der Ziegelei]]<br />
<br />
B<br />
<br />
[[Bahnhofstraße]]<br />
<br />
[[Balken]]<br />
<br />
[[Bechlenberg]]<br />
<br />
[[Bennert]]<br />
<br />
[[Bergerhof]]<br />
<br />
[[Brunnenstraße]]<br />
<br />
[[Brückenstraße]]<br />
<br />
[[Büscherhof]] (Klostergut)<br />
<br />
[[Büscherhöfen]]<br />
<br />
D<br />
<br />
[[Diepental]]<br />
<br />
[[Dierath]]<br />
<br />
E<br />
<br />
[[Eicherhof]] [[Datei:Neu.jpg]]<br />
<br />
F<br />
<br />
[[Fasanenstraße]]<br />
<br />
[[Fähr]] [[Datei:Neu.jpg]]<br />
<br />
[[Förstchen]]<br />
<br />
G<br />
<br />
[[Gartenstraße]] [[Datei:Neu.jpg]]<br />
<br />
[[Germaniabad]]<br />
<br />
H<br />
<br />
[[Hans Karl Rodenkirchen Weg]]<br />
<br />
[[Hasensprung]]<br />
<br />
[[Haus Vorst]] (Rittergut) [[Datei:Neu.jpg]]<br />
<br />
[[Heinrich Gier Straße]]<br />
<br />
[[Hochstraße]]<br />
<br />
[[Hülstrung]]<br />
<br />
[[Hüschelrath]]<br />
<br />
I<br />
<br />
[[Im Brückerfeld]]<br />
<br />
[[Im Dorffeld]]<br />
<br />
[[Im Tiergarten]]<br />
<br />
[[In der Meffert]]<br />
<br />
J<br />
<br />
[[Johannisberg]]<br />
<br />
K<br />
<br />
[[Kirchstraße]]<br />
<br />
[[Kurze Straße]]<br />
<br />
L<br />
<br />
[[Landrat Trimborn Straße]]<br />
<br />
[[Leysiefen (Burgruine)]] [[Datei:Neu.jpg]]<br />
<br />
M<br />
<br />
[[Marktstraße]]<br />
<br />
[[Metzholz]]<br />
<br />
[[Mittelstraße]]<br />
<br />
[[Moltkestraße]]<br />
<br />
[[Montanusstraße]]<br />
<br />
N<br />
<br />
[[Neustraße]]<br />
<br />
[[Neukirchener Straße]]<br />
<br />
[[Nesselrath]]<br />
<br />
[[Nesselrath (Schloss)]] [[Datei:Neu.jpg]]<br />
<br />
O<br />
<br />
[[Opladener Straße]]<br />
<br />
[[Oskar Erbslöh Straße]]<br />
<br />
P<br />
<br />
[[Pastorat]]<br />
<br />
[[Peter Bremer Straße]]<br />
<br />
R<br />
<br />
[[Roderbirken]]<br />
<br />
[[Roderhof]] (Klostergut)<br />
<br />
[[Roßlenbruch]]<br />
<br />
[[Rothenberg]]<br />
<br />
T<br />
<br />
[[Trompete]]<br />
<br />
S<br />
<br />
[[Scheuerhof]] (Kameralgut)<br />
<br />
[[Schwalbenweg]]<br />
<br />
[[Staderhof]]<br />
<br />
[[Stockberg]]<br />
<br />
U<br />
<br />
[[Uferstraße]] [[Datei:Neu.jpg]]<br />
<br />
[[Unterschmitte]]<br />
<br />
Z<br />
<br />
[[Ziegwebersberg]]</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Johann_Wilhelm_Thamerus&diff=2569Johann Wilhelm Thamerus2016-03-08T16:56:01Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Johann Wilhelm Thamerus, 1616 bis 1631 ev. Pastor in Witzhelden ==<br />
<br />
Im Jahr 1576 wurde er als Johann Wilhelm Thamer in Merzenich bei Düren geboren. Sein Vater Wilhelm Thamer war ein Franziskanermönch, der zunächst als Hofprediger des Johann zu Jülich und Berg in Heimbach/Eifel wirkte.<br />
Im Jahr 1589 wurde er dann als Pfarrer nach Burg an der Wupper berufen, konvertierte dort zum ev. Glauben. Von 1613 bis 1623 wirkte er als Superintendent der luth. Kirche von Berg.<br><br />
<br />
Der Sohn Johann Wilhelm studierte natürlich auch Theologie. Nach dem Tod des Witzheldener Pastors [[Gottschalk Rahm]] (auch Ramäus, Kramer, Mercator genannt) im Januar 1616 übernahm er dann die freigewordene Kichengemeinde Witzhelden am 5.Juli 1616. Er übte sein Amt in einer schlimmen Zeit aus: der 30-jährigen Krieg begann kurz darauf.<br><br />
<br />
Um 1604 hatte Johann Wilhelm Thamerus die Margareth Clasen aus der Wietsche in Burscheid geheiratet, und 1605 wurde dann der erste Sohn Wilhelm geboren, der später als Schulmeister in Burscheid, pfälzisch-neuburgischer Fiskalanwalt, Landfähnrich, Landmesser und Prokurator des Amtes Miselohe bekannt wurde.<br><br />
<br />
1616 wurde schon in Witzhelden der Sohn Johann geboren, der von 1636 bis 1690 das Amt des Burscheider Pfarrers bekleiden sollte. Seine Grabplatte befindet sich noch heute in der Burscheider Kirche, begraben wurde er vor dem Altar.<br><br />
<br />
Margaretha, eine Tochter des Johann Wilhelm Thamerus, heiratete 1652 in Burscheid mit Peter Schwefelkus ebenfalls einen Pfarrer.<br><br />
<br />
Johann Theodor, ein um 1618 geborener weiterer Sohn, wurde Fassbinder und heiratete 1653 nach Leichlingen.<br><br />
<br />
1626 gab es in WWitzhelden noch keinen Schulmeister, also übernahm Johann Wilhelm Thamerus auch dieses Amt und unterrichtete deutsch lesen und schreiben, wenn es denn erwünscht wurde.<br> <br />
<br />
Am 1. August 1631 starb Johann Wilhelm Thamerus in Witzhelden an der Pest.<br><br />
<br />
Sein Nachfolger im Amt wurde [[Heinrich Genckel der Ältere]].<br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden 1737 - 1809, S.10, Leichlingen 2006<br><br />
Uwe Boelken, Akten und Urkunden zur Witzheldener Geschichte 1184 - 1700, S.15, Leichlingen 2009</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Johann_Wilhelm_Thamerus&diff=2568Johann Wilhelm Thamerus2016-03-08T16:52:32Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Johann Wilhelm Thamerus, 1616 bis 1631 ev. Pastor in Witzhelden ==<br />
<br />
Im Jahr 1576 wurde er als Johann Wilhelm Thamer in Merzenich bei Düren geboren. Sein Vater Wilhelm Thamer war ein Franziskanermönch, der zunächst als Hofprediger des Johann zu Jülich und Berg in Heimbach/Eifel wirkte.<br />
Im Jahr 1589 wurde er dann als Pfarrer nach Burg an der Wupper berufen, konvertierte dort zum ev. Glauben. Von 1613 bis 1623 wirkte er als Superintendent der luth. Kirche von Berg.<br><br />
<br />
Der Sohn Johann Wilhelm studierte natürlich auch Theologie. Nach dem Tod des Witzheldener Pastors [[Gottschalk Rahm]] (auch Ramäus, Kramer, Mercator genannt) im Januar 1616 übernahm er dann die freigewordene Kichengemeinde Witzhelden am 5.Juli 1616. Er übte sein Amt in einer schlimmen Zeit aus: der 30-jährigen Krieg begann kurz darauf.<br><br />
<br />
Um 1604 hatte Johann Wilhelm Thamerus die Margareth Clasen aus der Wietsche in Burscheid geheiratet, und 1605 wurde dann der erste Sohn Wilhelm geboren, der später als Schulmeister in Burscheid, pfälzisch-neuburgischer Fiskalanwalt, Landfähnrich, Landmesser und Prokurator des Amtes Miselohe bekannt wurde.<br><br />
<br />
1616 wurde schon in Witzhelden der Sohn Johann geboren, der von 1636 bis 1690 das Amt des Burscheider Pfarrers bekleiden sollte. Seine Grabplatte befindet sich noch heute in der Burscheider Kirche, begraben wurde er vor dem Altar.<br><br />
<br />
Margaretha, eine Tochter des Johann Wilhelm Thamerus, heiratete 1652 in Burscheid mit Peter Schwefelkus ebenfalls einen Pfarrer.<br><br />
<br />
Johann Theodor, ein um 1618 geborener weiterer Sohn, wurde Fassbinder und heiratete 1653 nach Leichlingen.<br><br />
<br />
1626 gab es in WWitzhelden noch keinen Schulmeister, also übernahm Johann Wilhelm Thamerus auch dieses Amt und unterrichtete deutsch lesen und schreiben, wenn es denn erwünscht wurde.<br> <br />
<br />
Am 1. August 1631 starb Johann Wilhelm Thamerus in Witzhelden an der Pest.<br><br />
<br />
Sein Nachfolger im Amt wurde [[Heinrich Genckel der Ältere]].<br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden 1737 - 1809, S.10, Leichlingen 2006,</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Johann_Wilhelm_Thamerus&diff=2567Johann Wilhelm Thamerus2016-03-08T16:49:56Z<p>KlausAdams: Ergänzungen</p>
<hr />
<div><br />
== Johann Wilhelm Thamerus, 1616 bis 1631 ev. Pastor in Witzhelden ==<br />
<br />
Im Jahr 1576 wurde er als Johann Wilhelm Thamer in Merzenich bei Düren geboren. Sein Vater Wilhelm Thamer war ein Franziskanermönch, der zunächst als Hofprediger des Johann zu Jülich und Berg in Heimbach/Eifel wirkte.<br />
Im Jahr 1589 wurde er dann als Pfarrer nach Burg an der Wupper berufen, konvertierte dort zum ev. Glauben. Von 1613 bis 1623 wirkte er als Superintendent der luth. Kirche von Berg.<br><br />
<br />
Der Sohn Johann Wilhelm studierte natürlich auch Theologie. Nach dem Tod des Witzheldener Pastors [[Gottschalk Rahm]] (auch Ramäus, Kramer, Mercator genannt) im Januar 1616 übernahm er dann am 5. Juli 1616 die freigewordene Kichengemeinde Witzhelden. Er übte sein Amt in einer schlimmen Zeit aus: der 30-jährigen Krieg begann kurz darauf.<br><br />
<br />
Um 1604 hatte Johann Wilhelm Thamerus die Margareth Clasen aus der Wietsche in Burscheid geheiratet, und 1605 wurde dann der erste Sohn Wilhelm geboren, der später als Schulmeister in Burscheid, pfälzisch-neuburgischer Fiskalanwalt, Landfähnrich, Landmesser und Prokurator des Amtes Miselohe bekannt wurde.<br><br />
<br />
1616 wurde schon in Witzhelden der Sohn Johann geboren, der von 1636 bis 1690 das Amt des Burscheider Pfarrers bekleiden sollte. Seine Grabplatte befindet sich noch heute in der Burscheider Kirche, begraben wurde er vor dem Altar.<br><br />
<br />
Margaretha, eine Tochter des Johann Wilhelm Thamerus, heiratete 1652 in Burscheid mit Peter Schwefelkus ebenfalls einen Pfarrer.<br><br />
<br />
Johann Theodor, ein um 1618 geborener weiterer Sohn, wurde Fassbinder und heiratete 1653 nach Leichlingen.<br><br />
<br />
1626 gab es in WWitzhelden noch keinen Schulmeister, also übernahm Johann Wilhelm Thamerus auch dieses Amt und unterrichtete deutsch lesen und schreiben, wenn es denn erwünscht wurde.<br> <br />
<br />
Am 1. August 1631 starb Johann Wilhelm Thamerus in Witzhelden an der Pest.<br><br />
<br />
Sein Nachfolger im Amt wurde [[Heinrich Genckel der Ältere]].<br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden 1737 - 1809, S.10, Leichlingen 2006,</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Johann_Wilhelm_Thamerus&diff=2566Johann Wilhelm Thamerus2016-03-02T08:54:41Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div><br />
== Johann Wilhelm Thamerus, 1616 bis 1631 ev. Pastor in Witzhelden ==<br />
<br />
Im Jahr 1576 wurde er als Johann Wilhelm Thamer in Merzenich bei Düren geboren. Sein Vater Wilhelm Thamer war ein Franziskanermönch, der zum ev. Glauben konvertierte und als Hofprediger des Johann zu Jülich und Berg in Heimbach/Eifel wirkte.<br />
Im Jahr 1589 wurde der Vater als Pfarrer nach Burg an der Wupper berufen, 1613 bis 1623 wirkte er als Superintendent der luth. Kirche von Berg.<br><br />
<br />
Johann Wilhelm studierte natürlich auch Theologie. Nach dem Tod des Pastors Gottschalk Rahm (auch Ramäus, Kramer, Mercator genannt) im Januar 1616 übernahm er dann am 5. Juli 1616 die freigewordene Kichengemeinde Witzhelden. Er übte sein Amt in einer schlimmen Zeit aus: der 30-jährigen Krieg begann kurz darauf.<br><br />
<br />
Um 1604 hatte Johann Wilhelm Thamerus die Margareth Clasen aus der Wietsche in Burscheid geheiratet, und bereits ein Jahr später kam der erste Sohn Wilhelm zu Welt, der später als Schulmeister in Burscheid, pfälzisch-neuburgischer Fiskalanwalt, Landfähnrich, Landmesser und Prokurator des Amtes Miselohe bekannt wurde.<br><br />
<br />
1616 wurde in Witzhelden der Sohn Johann geboren, der von 1636 bis 1690 das Amt des Burscheider Pfarrers bekleidete. Seine Grabplatte befindet sich noch heute in der Burscheider Kirche, begraben wurde er unter dem Altar.<br><br />
<br />
Margaretha, Tochter des Johann Wilhelm Thamerus, heiratete 1652 in Burscheid mit Peter Schwefelkus ebenfalls einen Pfarrer.<br><br />
<br />
Johann Theodor, ein um 1618 geborener weiterer Sohn, wurde Fassbinder und heiratete 1653 nach Leichlingen.<br><br />
<br />
Am 1. August 1631 starb Johann Wilhelm Thamerus in Leichlingen an der Pest.<br><br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden 1737 - 1809, S.10, Leichlingen 2006,</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Updates&diff=2565Updates2016-02-29T13:41:45Z<p>KlausAdams: Johann Wilhelm Thamerus</p>
<hr />
<div>update 29.02.2016 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[Johann Wilhelm Thamerus]]''' (Pfarrer in Witzhelden) in '''[[Personen]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
update 25.02.2016 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[Um 970]]''' (Die Heiligen von Leichlingen) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 21.02.2016 - Gunter Widmer<br />
System-Update und Backup durchgeführt.<br />
<br />
System läuft nun auf:<br />
<br />
<table class="wikitable plainlinks" id="sv-software"><tr><br />
<th>Software</th><br />
<th>Version</th><br />
</tr><br />
<tr><br />
<td>MediaWiki</td><br />
<td dir="ltr">1.26.2</td><br />
</tr><br />
<tr><br />
<td>PHP</td><br />
<td dir="ltr">5.6.15 (cgi-fcgi)</td><br />
</tr><br />
<tr><br />
<td>MySQL</td><br />
<td dir="ltr">5.1.73-log</td><br />
</tr><br />
<tr><br />
<td>ICU</td><br />
<td dir="ltr">4.4.1</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
<br />
update 19.11.2015 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[März 1588]]''' (spanische Soldaten plündern Leichlingen) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 16.04.2015 - M.Kiesewalter<br />
<br />
Neue Sonderseiten unter '''[[Der zweite Weltkrieg in Leichlingen]]'''<br />
<br />
----<br />
<br />
update 18.02.2015 - M.Kiesewalter<br />
<br />
Neue Straßen : '''[[Fähr]]''' , '''[[Nesselrath (Schloss)]]'''<br />
<br />
Neue Bilder in den Straßen : '''[[Uferstraße]]''' , '''[[Gartenstraße]]''' , '''[[Nesselrath]]'''<br />
<br />
Neue Sonderseiten : '''[[Eicherhof]]''' , '''[[Leysiefen (Burgruine)]]''' , '''[[Leichlinger Obstmarkt]]''' , '''[[Luftschiffe in Leichlingen]]''' , '''[[Rüdenstein]]''' , '''[[Feuer Haus Fähr]]''' , '''[[Hochwasser Fähr]]'''<br />
<br />
Insgesamt 80 neue Bilder<br />
<br />
----<br />
<br />
update 11.02.2015 - M.Kiesewalter<br />
<br />
Neue Seite - '''[[Haus Vorst]]''' mit 50 Bildern.<br />
<br />
----<br />
<br />
update 25.01.2015 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[Prähistorische Zeit]]''' (Funde aus der Stein- und Bronzezeit) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
'''[[1189 n. Chr.]]''' (St. Nikolaus als Todesbote) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
update 23.01.2015 - Klaus Adams<br />
<br />
'''[[7. Jahrhundert v. Chr.]]''' (Urnengräber) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
'''[[7. bis 10. Jahrhundert]]''' (Die erste Kirche) in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
update 15.01.2015 - Klaus Adams<br />
<br />
'''Die Frauen vom Heribertsborn von Fritz Hinrichs ''' in '''[[Wuppergeschichten]]''' hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 30.12.2014 - Gunter Widmer<br />
<br />
Themenseite '''[[Fernsehturm]]''' erstellt, mit Aufnahmen "Tag der offenen Tür" - Quelle der Aufnahmen: Axel Schneppenheim<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 16.10.2014 - Gunter Widmer<br />
<br />
2 neue Aufnahmen in '''[[Burscheiderstraße]]''' aus dem Jahr 1988 sowie<br />
1 neue Aufnahme L294 Straßenbau von U. Gosebrink hinzugefügt<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 05.09.2014 - Michael Kiesewalter<br />
<br />
12 neue Postkarten in '''[[Diepental]]'''<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 10. bis 26. Mai 2014<br />
<br />
[[Kirchen]], [[Die evangelische Kirche Leichlingen]], Pfarrer in Leichlingen (Texte), [[Wuppergeschichten]], [[Personen]]<br />
<br />
--[[Benutzer:KlausAdams|KlausAdams]] ([[Benutzer Diskussion:KlausAdams|Diskussion]]) 15:48, 20. Mai 2014 (CEST) <br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 30.01.2014<br />
<br />
Großes Update in '''[[Roderbirken]]''' (25 neue Bilder)<br />
<br />
und neue Sonderseite '''[[Müller Wipperfürth]]''' mit 40 Bildern.<br />
<br />
Michael Kiesewalter<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 22/23.01.2014<br />
<br />
neue Seiten: '''[[Sportplatz Witzhelden]]''' , '''[[Sendeanlagen Witzhelden]]''' , '''[[Übersichten]]''' , '''[[Krähwinkel]]'''<br />
<br /><br />
neue Bilder: '''[[Solinger Straße]]''' , '''[[Hauptstraße]]'''<br /><br />
diverse kleinere Änderungen<br />
--[[Benutzer:Gunter|Gunter]] ([[Benutzer Diskussion:Gunter|Diskussion]]) 09:41, 23. Jan. 2014 (CET)<br />
<br />
<br />
<br />
Update 21/22.01.2014<br />
<br />
System läuft nun auf:<br />
<br />
Software Version<br />
MediaWiki 1.22.1<br />
PHP 5.4.24 (cgi-fcgi)<br />
MySQL 5.1.73-log<br />
(nach "kleineren" Problemen bei der Umstellung....)<br />
<br />
<br />
Update 02.06.2013<br />
<br />
Neue Straßen : '''[[Dierath]]''' , '''[[Metzholz]]''' , '''[[Am Schulbusch]]''' , '''[[Oskar Erbslöh Straße]]''' , '''[[Am Hüpplingsgraben]]''' , '''[[Am Murbach]]''' , '''[[Hans Karl Rodenkirchen Weg]]''' , '''[[Kurze Straße]]''' , '''[[Heinrich Gier Straße]]''' .<br />
<br />
Neue Bilder in den Straßen : '''[[Landrat Trimborn Straße]]''' , '''[[Marktstraße]]''' , '''[[Brückenstraße]]''' , '''[[Am Markt / Marktplatz]]''' , '''[[Hauptstraße]]''' , '''[[Leichlinger Sandberge]]''' .<br />
<br />
Neue Sonderseite : '''[[Feuer Hauptstraße Witzhelden 1982 (Lauterjung)]]''' .<br />
<br />
Neue Video`s in den Straßen : '''[[Oskar Erbslöh Straße]]''' , '''[[Neukirchener Straße]]''' , '''[[In der Meffert]]''' , '''[[Gartenstraße]]''' , '''[[Balken]]''' , '''[[Am Murbach]]''' , '''[[Hans Karl Rodenkirchen Weg]]''' , '''[[Heinrich Gier Straße]]''' , '''[[Am Schulbusch]]''' , '''[[Brunnenstraße]]''' , '''[[Am Hüpplingsgraben]]''' , '''[[Kurze Straße]]''' .<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
<br />
Update 30.05.2013<br />
<br />
System läuft nun auf:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Software !! Version<br />
|-<br />
| MediaWiki || 1.21.0rc5<br />
|-<br />
| PHP || 5.4.15 (cgi-fcgi)<br />
|-<br />
| MySQL || 5.1.67-log<br />
|}<br />
<br />
--[[Benutzer:Gunter|Gunter]] ([[Benutzer Diskussion:Gunter|Diskussion]]) 14:01, 30. Mai 2013 (CEST)<br />
<br />
<br />
Update 30.12.2012<br />
<br />
Bilder in den '''[[Themenseiten]]''' zum Pavillion am '''[[Busbahnhof]]'''<br />
<br />
--[[Benutzer:Gunter|Gunter]] ([[Benutzer Diskussion:Gunter|Diskussion]]) 14:18, 30. Dez. 2012 (CET)<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 21.12.2012<br />
<br />
Neue Straßen : '''[[Am Förstchens Busch]]''' , '''[[Förstchen]]''' , '''[[Hüschelrath]]''' , '''[[Staderhof]]''' , '''[[Im Tiergarten]]''' , '''[[Landrat Trimborn Straße]]'''<br />
<br />
Neue Bilder in den Straßen : '''[[Am Adler]]''' , '''[[Bechlenberg]]''' , '''[[Fasanenstraße]]''' , '''[[Hochstraße]]''' , '''[[Johannisberg]]''' , '''[[In der Meffert]]''' , '''[[Pastorat]]''' , '''[[Roßlenbruch]]''' , '''[[Unterschmitte]]'''<br />
<br />
----<br />
<br />
Update 27.11.2012 <br />
<br />
Der Umzug auf den neuen Server ist abgeschlossen und wir sind wieder im vollen Umfang Online !<br />
<br />
Ein Update gibt es gleich auch noch :<br />
<br />
Neue Straßen : '''[[Am Block]]''' , '''[[Bergerhof]]''' , '''[[Ziegwebersberg]]'''.<br />
<br />
Neue Bilder in den Straßen : '''[[Hasensprung]]''' , '''[[Marktstraße]]''' , '''[[Kirchstraße]]''' , '''[[Johannisberg]]''' , '''[[Montanusstraße]]''' , '''[[Hochstraße]]'''<br />
<br />
Neue Sonderseite : '''[[Großbrand evangelisches Gemeindezentrum 1975]]'''<br />
<br />
Sonderseite '''[[Platthaus]]''' erstellt<br />
<br />
----<br />
<br />
Updates vom 26.11.2012:<br />
<br />
[[Grundschule Witzhelden]] neu angelegt,<br />
<br />
[[Solinger Straße]] überarbeitet,<br />
<br />
[[Schulweg]] überarbeitet.<br />
<br />
Jede Menge "kleinere" Änderungen an diversen Seiten.<br />
--[[Benutzer:Gunter|Gunter]] ([[Benutzer Diskussion:Gunter|Diskussion]]) 06:50, 27. Nov. 2012 (CET)<br />
<br />
Derzeit laden wir alle Bilder auf den neuen Server. Stand liegt bei ca. 95%<br />
<br />
Updates werden in kürze folgen. (Bitte um Geduld)</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Johann_Wilhelm_Thamerus&diff=2564Johann Wilhelm Thamerus2016-02-29T13:38:35Z<p>KlausAdams: Johann Wilhelm Thamerus, neu</p>
<hr />
<div><br />
== Johann Wilhelm Thamerus, 1616 bis 1631 ev. Pastor in Witzhelden ==<br />
<br />
Im Jahr 1576 wurde er als Johann Wilhelm Thamer in Merzenich bei Düren geboren. Sein Vater Wilhelm Thamer war ein Franziskanermönch, der zum ev. Glauben konvertierte und als Hofprediger des Johann zu Jülich und Berg in Heimbach/Eifel wirkte.<br />
Im Jahr 1589 wurde der Vater als Pfarrer nach Burg an der Wupper berufen, 1613 bis 1623 wirkte er als Superintendent der luth. Kirche von Berg.<br><br />
<br />
Johann Wilhelm studierte natürlich auch Theologie. Nach dem Tod des Pastors Gottschalk Rahm (auch Ramäus, Kramer, Mercator genannt) im Januar 1616 übernahm er dann am 5. Juli 1616 die freigewordene Kichengemeinde Witzhelden. Er übte sein Amt in einer schlimmen Zeit aus: der 30-jährigen Krieg begann kurz darauf.<br><br />
<br />
Um 1604 hatte Johann Wilhelm Thamerus die Margareth Clasen aus der Wietsche in Burscheid geheiratet, und bereits ein Jahr später kam der erste Sohn Wilhelm zu Welt, der später als Schulmeister in Burscheid, pfälzisch-neuburgischer Fiskalanwalt, Landfähnrich, Landmesser und Prokurator des Amtes Miselohe bekannt wurde.<br><br />
<br />
1615 wurde in Witzhelden der Sohn Johann geboren, der von 1636 bis 1690 das Amt des Burscheider Pfarrers bekleidete. Seine Grabplatte befindet sich noch heute in der Burscheider Kirche, begraben wurde er unter dem Altar.<br><br />
<br />
Margaretha, Tochter des Johann Wilhelm Thamerus, heiratete 1652 in Burscheid den Peter Schwefelkus, ebenfalls ein Pfarrer.<br><br />
<br />
Johann Theodor, ein um 1618 geborener weiterer Sohn, wurde Fassbinder und heiratete 1653 nach Leichlingen.<br><br />
<br />
Am 1. August 1631 starb Johann Wilhelm Thamerus an der Pest.<br><br />
<br />
<br />
----<br />
Quellen:<br><br />
Uwe Boelken, Die Familien der ev.-luth. Gemeinde Witzhelden 1737 - 1809, S.10, Leichlingen 2006,</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Personen&diff=2563Personen2016-02-28T16:13:43Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div>'''B'''<br><br />
<br />
[[Johann Wilhelm Becker]] 1632 bis 1655 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
<br />
[[Johann Karl Friedrich Bunge]] 1811 bis 1821 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
<br />
[[Paul Buse]] 1896 bis 1922 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
'''C'''<br><br />
<br />
[[Petrus Camerarius]] 1610 bis 1628 kath./ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
'''F'''<br><br />
<br />
[[Sibertus Fabricius]] 1590 kath./ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
<br />
[[Nikolaus Fabricius]] 1629 bis 1632 kath. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
<br />
[[August Feldhoff]] 1823 bis 1824 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
'''G'''<br><br />
<br />
[[Kurt Greiser]] 1923 bis 1965 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
'''H'''<br><br />
<br />
[[Johann Theodor Hartmann]] 1735 bis 1766 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
'''K'''<br><br />
<br />
[[Theodor Katterbach]] 1628 bis 1629 kath. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
'''M'''<br><br />
<br />
[[Johann Gottfried Caspar Möller]] 1773 bis 1783 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
<br />
[[Ernst Müller]] (*1955) 1994 bis 2014 Bürgermeister in Leichlingen<br />
<br />
'''P'''<br><br />
<br />
[[Hermann Pollmann jun.]] 1681 bis 1723 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
<br />
[[Hermann Pollmann sen.]] 1656 bis 1678 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
<br />
[[Johann Adam Pollmann]] 1723 bis 1734 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
'''S'''<br><br />
<br />
[[Wilhelm Schenk]] 1873 bis 1895 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
'''T'''<br><br />
<br />
[[Johann Wilhelm Thamerus]] 1616 bis 1631 ev. Pastor in Witzhelden<br />
<br />
'''U'''<br><br />
<br />
[[Friedrich Ueberweg]] 1826 bis 1871, Philosoph<br />
<br />
<br />
[[Gottlieb Friedrich Ueberweg]] 1824 bis 1826 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
<br />
[[Johann Heinrich August Ungewitter]] 1767 bis 1773 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
'''W'''<br><br />
<br />
[[Heinrich Franz Wille]] 1783 bis 1810 ev. Pastor in Leichlingen<br />
<br />
<br />
[[Johann Wilhelm Wilms]] 1772 bis 1847, Komponist, Pianist, Organist und Flötist</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=6._August_1871&diff=25626. August 18712016-02-28T11:19:01Z<p>KlausAdams: Bild eingefügt</p>
<hr />
<div><br />
== Die Friedenslinde ==<br />
<br />
am 6. August 1871 wurde auf dem Marktplatz eine "Friedenslinde" gepflanzt, als Symbol und zur Erinnerung an die Toten der Kriege 1815, 1866 und 1870/71.<br> <br />
Der Baum wurde später mit einem schmiedeeisernen Schutzgitter umgeben.<br><br />
<br />
Lange hat der Schutz nicht gehalten: 1928 musste der Baum "dem Verkehr weichen". Heute würde man um ihn einen Kreisverkehr bauen.<br />
<br />
[[Datei:Friedenslinde.jpg]]<br />
<br />
Die Friedenslinde, ohne Datum<br><br />
Die Straße zwischen den Häusern ist die Mittelstraße<br><br />
Stadtarchiv Leichlingen?</div>KlausAdamshttp://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Datei:Friedenslinde.jpg&diff=2561Datei:Friedenslinde.jpg2016-02-28T11:12:28Z<p>KlausAdams: </p>
<hr />
<div>Die Friedenslinde auf dem Marktplatz<br />
6. August 1871 bis 1928<br />
Stadtarchiv Leichlingen ?</div>KlausAdams