Das Leben der Zivilbevölkerung 1939-1945

Aus Geschichte Leichlingen
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Das Leben der Zivilbevölkerung 1939-1945

Schon am 27. August zeigten sich die ersten Vorzeichen des kommenden Krieges. So wurde der Handel von Wirtschaftsgütern und Lebensmitteln aufgehoben. Und konnten nur noch rationiert mit Lebensmittelkarten empfangen werden. Ein Zustand der bis zum 01.01.1950 andauern soll.

(Bild Eierkarte usw)

Auch begann die Einberufung der Reservisten in die Kasernen. Von der Euphorie des ersten Weltkrieges war diesmal nicht zu spüren. Zu tief lag noch der Schmerz über die Verluste die der erste Krieg erbracht hat. Das es aber noch schlimmer kommen wird ahnte wohl zu dieser Zeit noch niemand.

Mit Ausbruch des Krieges am 01.September 1939 erfolgte auch der Befehl zur Verdunkelung. Danach durfte nach Einbruch der Dunkelheit draußen kein Lichtschein mehr zu sehen sein. Die Häuser und Straßen blieben somit Dunkel, bestimmt kein schönes Gefühl sich dann noch draußen aufzuhalten. Aber durch die neue Gefahr der Bomber war dies absolut notwendig.

(Bild Bomber Skelett)

Die Kirmes wurde wegen der Gefahr ebenfalls verboten, Filme die im Kino gezeigt wurden sind oftmals unterbrochen worden weil es Fliegeralarm gab. Richard Engels schreibt dazu : Kaum hatte die Vorstellung angefangen gab es auch schon Fliegeralarm und die Menschen strömten nach draußen um Schutz zu suchen. Nach Ende des Alarms gingen sie wieder in den Saal und die Vorstellung lief weiter bis es wieder Alarm gab. Und so wiederholte sich Abbruch und Neuanlauf des Films an einem Abend gleich mehrfach. Trotz der vielen Unterbrechungen konnten diese den Kinobesuch nicht dämpfen , so blieben die Vorstellungen bis Kriegsende immer gut besucht.

Durch die Angriffe auf die Großstädte um Leichlingen mussten auch hier eine viel zahl von Ausgebombten Menschen aufgenommen werden. Dies machte natürlich auch die Versorgung der Menschen nicht leichter. Aber man stand in der Not zusammen und half sich gegenseitig wo es nur ging. So wird berichtet das viele Menschen gar keine Kochgelegenheit mehr hatten und auf das teils dürftige Essen in den Gasthäusern angewiesen waren. Oft waren die Gasthäuser aber wegen Fliegeralarm geschlossen, es fanden sich aber immer Hilfsbereite Leichlinger die sich dann den hungerten Leuten angenommen und diese versorgt haben.

Der Bahnverkehr war ab 1942 stark eingeschränkt und man sollte keine privaten Vergnügungsfahrten mehr machen. 1944 fuhren nur noch wenige Züge und 1945 kam der Verkehr fast ganz zum erliegen.

Ab 1940 gab es auch die ersten Toten Soldaten aus Leichlingen zu beklagen, wie groß muss der Schmerz der Angehörigen gewesen sein als der Todesbrief nach Hause kam. Im weiteren Kriegsverlauf gab es dann die „Todeslisten“ welche in der Stadt ausgehängt wurden und man lesen konnte ob ein Angehöriger gefallen ist. Die Todesbriefe kamen dann meist erst später bei den Hinterbliebenen an.

Insgesamt fielen 274 aus Leichlingen stammende Soldaten auf den Schlachtfeldern des Krieges.

Hinzu kommt die Zahl der Vermissten deren Schicksal wir nicht kennen.

Weitere sind 41 Zivilisten in den Jahren 1943 – 1945 durch Kriegseinwirkungen (meist durch Bomben) im Stadtgebiet ums Leben gekommen.

In den letzten Kriegstagen sind in Leichlingen mehrere Soldaten gefallen, sie wurden auf dem Ehrenfriedhof Uferstr. beigesetzt. Darunter auch ein unbekannter Soldat.

(Bild unbekannter Soldat)

Weitere Informationen zu den Toten der Bombenangriffe finden sie auf der Seite (LINK)

Zeitzeugenberichte die oftmals noch ein eindrucksvolleres Bild des Schreckens des Krieges geben finden sie hier (LINK)