Leichlinger Sandberge: Unterschied zwischen den Versionen

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Arbeiten in den Sandbergen. ca.1900. Stadtarchiv Leichlingen.
 
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Sandberge in den 1950er Jahren. Postkarte Thomas Schmitz.
  
 
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Spielen in den Sandbergen 1960. im Bild Astrid Kiesewalter. Foto : Familie Kiesewalter
 
Spielen in den Sandbergen 1960. im Bild Astrid Kiesewalter. Foto : Familie Kiesewalter

Aktuelle Version vom 2. Juni 2013, 13:15 Uhr

Sandberge Aus Leichlinger Geschichte Wechseln zu: Navigation, Suche

Lage , Entstehung und Geschichte

Wer früher vor dem Steilabfall des „aufgeschnitten“ nach Leichlingen daliegenden Heidbergs durch die Sandgrube wanderte, entdeckte dort häufig Ammoniten, versteinerte Kopffüßer mit Kalkschale, die in Trias, Jura und Kreidezeit lebten. Als schwimmende Bewohner des hohen Meeres bildeten ihre toten Körper das Material für den weißen Klebsand, der in Glasindustrie und Baustoffindustrie so heiß begehrt war. Um diesen Stoff aus der einstigen Meeresbucht, heute Kölner Bucht geheißen, im Tagebau zu gewinnen, wurden fast die gesamten Sandberge abgetragen. Sie liegen im Übrigen am Ostrand der als Heideterrasse bezeichneten Mittelterrasse des Rheins, der - neben der Hebung des einstigen Meeresbodens durch tektonische Kräfte - möglicherweise über die Jahrmillionen hinweg mit seinen Teil zu der besonderen Ansammlung des feinen weißen Sandes beigetragen haben könnte.

Für ein Mitwirken des Rheins bei der Formung dieser Landschaft vor dem Bergland sprechen nämlich Findlinge in den Sandbergen, die von Mosel, Nahe und Lahn stammen. Die Leichlinger Sandberge, wie sie seit etwa 1800 genannt werden, sind heute durch die Tätigkeit des Menschen nur noch in drei Bergen (und einem halben Heidberg) erhalten. Sie liegen in Nord-Süd-Richtung aneinander gereiht südlich der B 229, westlich der Straße Ziegwebersberg und nördlich des Leichlinger Naturfreundehauses. Den Westen begrenzen die Straßen Am Bruengersbroich, Heiderhöfchen und Kapeller Weg zur Autobahn A 3 hin. Es sind dies von Nord nach Süd, und dies auf dem Gebiete Wiescheids der Wenzelnberg, in Immigrath der Spürklenberg sowie der Kellerhansberg. Einstmals zu dem Sandbergen gehörenden Berge wie etwa der Block oder der Stockberg haben sich nur in Straßennamen erhalten. Die stark zerklüfteten Berge Spürklenberg und Wenzelnberg trennen im Übrigen die Straßen Kapeller Weg sowie Auf dem Kurzenbruch, die zur Reinoldi Kapelle in Solingen-Rupelrath führen.

Die einstmals reichen Sandvorkommen auf der Leichlinger Seite zur Straße Ziegwebersberg wurden inzwischen fast vollständig für die Baustoffindustrie sowie die Glasindustrie abgebaggert. Heute findet sich in diesem Bereich eine große Mülldeponie, die über die Autobahn A 542 zwischen Spürklenberg und Kellerhansberg hindurch, angefahren werden kann. Trotz erheblicher Proteste gegen die Deponie ist diese in weiten Teilen inzwischen verfüllt und dort bereits stillgelegt. Der Rest des Heidbergs selbst wurde 1983 zum geologischen Naturdenkmal erklärt und wird somit vor dem weiteren Zugriff des Menschen bewahrt. Trotz dieser Unterschutzstellung schreitet die natürliche Erosion natürlich fort. Den besten Blick auf die geologischen Schichten dieses angeschnittenen Berges hat man von der Straße Am Stockberg aus.

Von der Leichlinger Seite aus trieb man zunächst, wohl ebenso etwa ab dem Jahr 1800, Stollen in den Berg, um an den weißen Streu- und Scheuersand, wie die besonderen Muschelkalk-Meeresablagerungen auch genannt wurden, zu gelangen. Als diese Stollen später im Tagebau wiederentdeckt wurden, spekulierte man um deren Bedeutung und Geschichte. Mancher sah in ihnen "Räubernester", andere hielten sie für ein Werk der alten Römer. Anfänglich betrieb man den Abbau der begehrten "Silbernester" und den Transport des Materials mit einfachsten Hilfsmitteln wie Schöppe, Weidenkorb und Pferdewagen. Schließlich wurde durch den Eigentümer des Sandbetriebs, Karl Halbach, eine von Pferden gezogene Schleppbahn angelegt, bis um 1914 dann die Sandgrube einen direkten Bahnanschluss erhielt. Von da ab verließen täglich drei Züge mit bis zu 50 Kipploren das Gelände. Eingestellt wurde der Betrieb der Grube dann im Jahre 1983. Quelle : Wikipedia

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Arbeiten in den Sandbergen. ca.1900. Stadtarchiv Leichlingen.

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Sandberge in den 1950er Jahren. Postkarte Thomas Schmitz.

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Spielen in den Sandbergen 1960. im Bild Astrid Kiesewalter. Foto : Familie Kiesewalter